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Was soll ich über mich erzählen?
Eigentlich gibt es da nicht viel, die die mich kennen, die wissen es und die die mich nicht kennen, kann es ja eigentlich egal sein.

Ich habe an einem 29. September im laufenden 19. Jahrhundert das Licht der Welt erblickt und habe seit dem das ein oder andere positive wie auch negative erlebt.

Mein Bildungsweg war nicht ganz so gradlinig wie bei vielen andern, zuerst habe ich die mittlere Reife gemacht, dann eine Lehre als Elektroinstallateur. Da ich Weiterbildung als ungeheuer wichtig ansehe habe ich den Elektromeister im Handwerk abgelegt und später dann den Technischen Betriebswirt (IHK) nachgelegt. Für die Prüfungsleistung erhielt ich sogar den Bayrischen Meisterpreis. Natürlich bin ich hier nicht stehen geblieben und habe sehr viele unterschiedliche Lehrgänge besucht, die sich zum einen mit dem Thema Prozessoptimierung und zum anderen mit dem Thema Führung, Coaching sowie Psychologie auseinander gesetzt haben. Schlussendlich wollte ich noch mehr und habe dann nochmals die Schulbank neben dem Beruf gedrückt und den MBA gemacht.
Reicht das?? Das kann ich noch nicht sagen, der Mensch lernt nie aus und es gibt noch die ein oder anderen Themen die mich sehr interessieren.

Ich liebe was ich tue, drum arbeite ich nicht…..was wiederum nicht heißt das ich keine Arbeit habe, sondern viel mehr das mir meine Arbeit sehr viel Spaß macht.

Meine Leidenschaft gilt den italienischen Motorrädern und da ganz speziell MV-Agusta und Ducati.
Wenn Ihr mehr zu meinen Motorradleben wissen wollt klickt auf "History meiner Bikes".

Viele Grüße
Euer
MRBRUTALE

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PS:

Die Emotion der Brutale…..und wie es zum Wechsel von 2 zu 4 Zylindern kam…..
…..nachdem Ducati am 27. März 2009 die „Streetfighter“(SF) vorgestellt hatte, war ich von Anfang
an besessen von dem Design, von der Kraft und der Ausstrahlung dieses Bikes.  Die Hintergrundbilder am Computer und Notebook wurden auf die SF umgestellt. Das waren immer die ersten Zeichen dafür, dass ich etwas haben wollte (so fing es mit der 848 auch an).  Es war klar, über kurz oder lang musste ich ein solches Motorrad besitzen, unbedingt! Schwarz, rot oder weiß, die S-Version oder Standard, das war erst mal Nebensache.  Ich wollte weck von meinem einmaligen Unikat der wunderschönen und für viel Geld aufgebauten weißen 848RR. Weck von der nach vorne gebeugten sportlichen Sitzposition hin zu dem aufrechten „entspannten Sitzen“!
Ich kaufte alle Motorradzeitungen, in denen von dem Bike berichtet wurde und verschlang jeden
einzelnen dieser Testberichte. Gut es war klar, dass dieses Bike, wie die meisten DUCATI's vorne zu
weich und hinten viel zu hart abgestimmt ist…..aber da kannte ich mich ja schon aus, auch wie man dieses Verhältnis dann in den Griff bekommt. Auch wurde über die Sitzposition genörgelt, „kompromisslos Sportlich“ schreiben die einen, „zwingt den Fahrer zum sportlichen Fahren“ schrieben andere und wieder andere schreiben davon, „dass die Sitzposition eine reine Zumutung sei“! Ich konnte es nicht glauben und eigentlich war es mir auch völlig egal, denn ich war infiziert von dem Virus, dem
SF1098-Virus, wie meine Frau ihn einmal liebevoll bezeichnet hat. Alles andere an dem Bike schien doch zu stimmen, Leistung satt, Bremsen die richtig zupacken und ein endlos schönes Design.
So kam es dazu, dass ich mich irgendwann an einem schönen Sommermorgen  im Juni entschlossen habe, einen Ausflug nach Markt Berolzheim zu machen um Django einen Besuch abzustatten. Django ist der Ducati Händler meines Vertrauens, nicht nur das man freundlich behandelt wird, nein auch der Service und die Werkstatt sind perfekt. Dazu kommt noch ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis, was will man(n) mehr? Und die knappen 100km Anfahrt nehme ich dafür immer wieder gerne in Kauf. Kaum angekommen und den ersten Schluck Kaffee getrunken, rannte ich dann rum um SIE endlich zu sehen, zu fühlen, zu fahren…….aber zwischen den ganzen Ducatis, Kawasakis und MV’s habe ich keine SF gefunden……wo war SIE denn, vielleicht in der Werkstatt oder ist gar jemand damit unterwegs. Alles falsch, es war noch keine da!!! Die Enttäuschung war riesig und mir wohl sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben, so dass Django mir neben einer zweiten Tasse Kaffee, den Schlüssel für seine gerade frisch zugelassene Brutale 1078RR hinlegte und sagte „nu schau halta nit so, fährscht halt mal die MV derweilen, aber pasch auf, die isch noch ganz neu“!
Hmmm, schwacher Trost dachte ich, was will ein eingefleischter V2 Ducati-Fan auf nem 4 Zylinder
Moped, selbst wenn es aus Italien kommt? Andererseits, wieso eigentlich nicht? Immerhin bin ich ja
wegen einer Probefahrt gekommen.
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Kaffee ausgetrunken, Schlüssel ins Schloss….oh was ist das denn….ein Choke….naja was soll’s ist ja nur ne Probefahrt. Motor angelassen, klingt gar nicht mal so übel. Jacke zu, Helm auf, Handschuhe an, aufsitzen. Interessanterweise hatte ich das Gefühl als ob das Motorrad im Hosenbein meiner Lederkombi steckte. So fühlte sich das jedenfalls an. Meine Waden spürten das feine surrende Metall aus dem inneren des Vierzylinders, die Fußrasten übertrugen diese Töne in leichte Schwingungen die von der Stiefelsohle in den Körper geleitet wurden. Es war nicht störend, aber es war anders, ganz anders als bei meinen DUCATI's. Ich hatte irgendwie das Gefühl als hätte Tamburini schon bei der Konstruktion genau meinen Körper als Maßstab genommen, die Sitzposition war perfekt von den Haarwurzeln über den Steiß bis zum Ende meiner kurzen Beine. Es war die wundervolle Unmittelbarkeit, die diese MV Agusta Brutale von Anbeginn auszeichnete. 1. Gang eingelegt und langsam die Kupplung kommen lassen und aus….neuer Versuch, Kupplung langsam kommen lassen und von der Hofeinfahrt ruckelnd auf die kleine Straße drauf, nun aber Gashahn auf…..ups….das Vorderrad wird auf einmal ganz leicht und verliert deutlich spürbar den Bodenkontakt. Schnell schalten, das Bike ist ja noch ganz neu, ups…und wieder wird die Front ganz leicht. Erstaunlich!!
Dann, rechts ab auf die Bundesstraße, wieder Verwunderung, ich hatte das Gefühl als das die Maschine und ich eins sind, wir sind zu einer Einheit verschmolzen…..auf den ersten zwei Kilometern. Endlich kamen die ersten Kurven, auch hier wieder dieses Mensch-Maschine-Erlebnis, das ist es…..nun aber mal am Gashahn gedreht, die Kraft scheint unendlich, selbst im 6. Gang geht das Moped aus dem Drehzahlkeller von knapp unter 3000 U/min ruckel frei und brachial nach vorne. Rechts, links und wieder rechts einfach eine Freude, normal geht es jetzt rechts ab zurück zu Django, aber da muss es doch noch einen längeren Weg geben. Ich konnte gar nicht genug bekommen vom Gas geben, Bremsen, rechts, links, runter schalten, hoch schalten…..! Was ein Bike, Wahnsinn was ein Bike dachte ich mir immer wieder. Als ich auf den Hof zurück kam, schien jeder zu sehen dass ich mich mehr als amüsiert habe, da war ein Grinsen in meinem Gesicht das unweigerlich meinen Spaß den ich hatte zum Ausdruck brachte. Was sollte ich als eingefleischter Ducati-Fan nun sagen, gespannt schauten Django und Hansi (Werkstattmeister) auf mich als ich den Helm unten hatte…….“das Bike geht gut, nur in den Spiegeln sieht man nichts“, waren meine ersten Worte. Ich durfte meiner Begeisterung keinen freien Lauf lassen, brächte mich das doch in eine wirkliche Zwickmühle.
Aber es war passiert, neben dem SF1098-Virus schien nun auch der RR1078-Virus auf Angriffskurs zu gehen. Wir tranken noch ne Tasse Kaffee und philosophierten ein wenig über die MV’s dieser Welt und wann denn nun eine SF zur Verfügung steht. Nun aber ab nach Hause, hatte ich doch den gesamten Vormittag in Markt Berolzheim verbracht. Helm auf, Handschuhe an, Startknopf, aufsitzen….ja das kannte ich schon länger dieses Gefühl auf meiner 848RR, aber heute war es irgendwie ganz anders, der ständige Vergleich mit der Brutale, wenn auch das dem Vergleich von Apfel und Birne nahe kommt. Nichts war mehr so wie es zuvor wohl mal gewesen ist.
Die Zeit verging wie im Flug und die Arbeit hielt mich von weiteren Recherchen bezüglich der Brutale ab. Bis ca. 14 Tage später Django anrief und sagte das die SF „S“ zur Probefahrt bereit steht. OK, perfekt, Termin ausgemacht und die Vorfreude eine ganze Woche genossen, nun war es bald soweit, endlich die SF fahren.
Bei der Ankunft standen die Brutale und die SF direkt nebeneinander, klar dachte ich, da macht die DUC doch einfach die bessere Figur, zumindest von vorne, der tropfen förmige Scheinwerfer an der MV war nun wirklich nicht mein Geschmack, anders dagegen die Front der SF.
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Egal, fahren, erleben das war nun wichtig! Zeit für einen Kaffee hatte ich nicht, war ich doch aufgeregt wie ein kleines Kind, endlich mein „Traumbike“ zu fahren. Die erste Ernüchterung kam aber schon beim Aufsitzen, wohin mit meinem linken Stiefel, die mächtige Abdeckung des Auspuffrohrs verhinderte ein gerades aufsetzen auf die Raste. Die in diversen Testberichten angesprochene Sitzposition war dann gleich der zweite Schock, stimmte es doch tatsächlich das die Lenkerenden weit vorne
nach unten gekröpft auf die Hände das Fahrers warten. Egal, Performance oder Rizoma werden da schon was im petto haben dachte ich mir.        
Der Druck auf den Startknopf brachte dann nach 3 bis 4 Umdrehungen das Zweizylinder Triebwerk in Gang. Wow…der Sound vom Motor war altbekannt, der des Auspuffs jedoch war neu. Kurz durch die Elektronik geblättert, Traktions-Kontrolle auf OFF, Kupplung gezogen….uff altbekannte Handkräfte waren nötig um den Hebel zu bewegen, 1. Gang rein und langsam los! Fest stand, dass ich die gleiche Strecke nehme wie 14 Tage vorher mit der Brutale.  Ja das Treibwerk der Ducati hat es in sich, ist es
doch ein Mix aus der 1098 und der 1198er Supersport Welt, aber war es ein Vergleich zur MV? Schwer zu sagen….nach den ersten Kilometern….auf jeden Fall ist es anders. Aber die Sitzposition ist eine einzige Katastrophe, das stand schon nach wenigen Metern fest, Lenkerumbau ist absolut Pflicht. Schade eigentlich, gewohnt stark jedoch die Brembo-Monoblock…..eine Bremse zu Ankern auf höchstem Niveau, nicht umsonst habe ich die bei der 848RR nachgerüstet. Auch das Kurvenhandling
der SF ist ok, jedoch nicht so leichtgängig wie bei der Brutale. Hmmmm, was schreib ich da?? Nicht so leichtgängig wie bei der Brutale?? Es war wohl unbemerkter weise im Unterbewusstsein schon passiert, das die MV die bessere Wahl ist.Bei der Einfahrt in den Hof war mein Grinsen bei weitem nicht so auffällig wie vor 14 Tagen. Relativ nüchtern konstatierte ich noch mit dem Helm auf dem Kopf das hier wohl der Lenker umgebaut werden muss und überhaupt irgendwie das ganze Zusammenspiel überarbeitet werden müsste. Wohlgemerkt es handelte sich hier schon um die S-Version, ich darf gar nicht drüber nachdenken wie sich die Standard Variante hätte fahren lassen.
Egal, die 1078RR stand ja draußen….."Django, bitte gib mir doch noch mal den Schlüssel von der Brutale"! Danke!!
Aufsteigen und gleich ist es wieder da, dass vertraute Gefühl…..komisch nach einer Testfahrt schon von einem "vertrauten Gefühl" zu sprechen. Startknopf drücken, Gang rein und los….alles ohne Probleme, wenn man mal von dem leicht abhebendem Vorderrad beim beschleunigen absieht. Das war es, was mir 14 Tage gefehlt hat, einfach unbeschreiblich….die Amerikana würden sagen: "Form, Fit and Funktion"! Das war es, mein Bike! Drauf setzen und wohlfühlen. Geniale Arbeit, direkt ab Werk…..eine Harmonie an der man maximal optisch noch den einen oder anderen Akzent setzen kann, aber keinesfalls muss! Ich muss das Bike haben, egal wie…..!
Nun da waren schon einige Probleme die gelöst werden mussten. Bin ich doch seit Jahren eingefleischter Ducatisti, was werden die im Club sagen…..auch wenn die MV aus Italien kommt, so ist es doch keine Ducati……aber das war ja nur der Anfang der Probleme, hatte ich doch noch eine 900 Superlight in der Farbe gelb in der Garage stehen. Mein ganzes Branding machte mir da größere Sorgen, Lederkombi von Ducati Corse, Handschuhe, Stiefel, T-Shirts, Hemden alles Ducati….! Bordüre
in der Garage…..Ducati Performance…..Edelstahlsäule vor der Tür….Ducati. Aber das alles ist nichts im Vergleich zum Kommentar meiner Frau…. "was willst Du Dir kaufen? Die Brutale?? Das ist ja wohl eins der hässlichsten Mopeds das man(n) sich aussuchen kann"!!!!   
Mein HERZLICHER DANK gilt Django, ohne Ihn würde ich wahrscheinlich bis heute keine MV anschauen, geschweige denn fahren!